Der erste Schritt ins neue Leben……

wird gleich nach der Ankunft unserer Cadiz-Schützlinge von unserer engagierten Tierärztin Gabriele Schuster aus Bornheim bei Landau , überwacht….

   

Als erstes wirft Sie einen Blick auf die Neuankömmlinge, überprüft Chip-Daten und Reisepapiere. Dazu ist ihr der Weg nach Hauenstein nicht zu weit und wir sind mehr als froh, eine so hilfreiche Mitstreiterin gefunden zu haben.

Dr. Schuster legt großen Wert darauf, dass die Hunde korrekt und mit den notwendigen Papieren ausgestattet, in Deutschland ankommen.

Gott sei Dank ist  sie eine der wenigen Tierärzte, die den Auslandstierschutz nicht von vorne herein verdammt, sondern unser Engagement im südlichen Europa versteht und unterstützt.

Wieder konnten wir somit  einige unserer Schützlinge aus der spanischen Tötungsstation Cadiz überglücklich in Empfang nehmen:

Der alte Brucette – er hatte sich völlig aufgegeben, war von seinem eigenen Herrn zur Tötung abgegeben worden, weil er im Laufe der Zeit ein paar Alterskrankheiten bekommen hatte.

Es wäre nicht mehr als gerecht, wenn dieser Mensch im Alter auch abgeschoben werden würde, wenn er sich selbst nicht mehr versorgen kann.

Die Bilder zeigen Brucette noch in der Perrera und nun bei seiner Ankunft.

Nadja meinte, er sei ein wahrer Schatz, einfach nur lieb und verschmust, dankbar um jede Zuwendung und freundlich zu Mensch und Tier.

 

Strolch, der sich als Mädchen entpuppte und nun Titi heißt, erkundete offensichtlich sehr interessiert die neue Umgebung.

 

Völlig verängstigt und total durch den Wind saß dieses kleine Hündin  in ihrer Zelle.

           

Nun schaut sie doch schon sehr aufgeweckt in die Kamera.

Ebenfalls den Weg zu uns fanden zwei alte Pudelchen ( hier bei der tierärztlichen Untersuchung )

Sonja war völlig entsetzt, als sie diese Beiden in der Perrera entdeckte. Laut ihrer Auskunft waren die zwei Pudel sogenannte „ Langzeitinsassen „ in Cadiz, da sie offensichtlich niemand so richtig wahrgenommen hatte. Sonja wollte nicht sagen, unter welchen Umständen diese kleinen Hunde in der Perrera gelebt hatten. Sie sagte nur : Es war schrecklich, ich habe noch niemals ein solches Leid gesehen. Die Kleinen konnten nichts mehr sehen, so waren die Augen zugewachsen und das Fell hatte die schmächtigen Körper wie ein Panzer umhüllt.

Die traumatischen Lebensbedingungen in der Perrera ließen die beiden Leidensgenossen so zusammenwachsen, dass sie nicht getrennt werden wollen.

Sie können keinen Augenblick ohne den anderen sein.

Es ist ein schönes Gefühl, dass nun ein neuer Lebensabschnitt für diese Hunde beginnen kann.

Wieder ein paar, die es geschafft haben …….

Aber ich muß trotz aller Freude immer an die denken, die noch auf Hilfe warten oder es nicht geschafft haben ……

Und ich weiß, dass dieser Tag zwar für die Einen zum Glückstag geworden ist, für ein paar Andere aber bedeutet hat, dass die Sonne am blauen Himmel von Cadiz das letzte Mal für sie schien ……

Es ist schlimm, nicht noch mehr oder besser allen helfen zu können. Es gibt ja nicht nur Cadiz. Es gibt so viele andere grausame Plätze , an denen das Gleiche geschieht . Immer und immer wieder ……

Ich kann nur hoffen, dass uns die zurückgelassenen  Tiere verzeihen, dass wir uns dieses Mal für Andere  und nicht für SIE entschieden haben.

Solange der Mensch nicht umdenkt und endlich begreift, dass er diesen selbst erschaffenen  Kreislauf unterbrechen muß, solange wird es immer diese Situationen geben, in denen man fassungslose erkennen muß, dass jegliche Hilfe nur ein Tropfen auf den heißen Stein darstellt und nur einige Wenige glücklich macht.

Die große , große Anzahl von Hunden und Katzen in südlichen Ländern bleibt auf der Strecke. Es gibt viel zu viele, es fehlen gut durchgeführte Kastrationsprogramme und vor allem die Einsicht der Menschen,  dass der Schlüssel zur Lösung des Streunerproblems in ihren Händen liegt.

Die Tiere können nichts dafür – sie leben ihrer Natur entsprechend und vermehren sich – solange der Mensch nicht eingreift – unkontrolliert und rasant.

Solange das Tier gerade in Südeuropa als Wegwerfartikel behandelt wird, solange die Verantwortung die der Mensch dem Tier gegenüber hat nicht übernommen wird, und solange man sich des Problems durch Tötungsstationen entledigen kann, wird es einfach immer so weitergehen .

Viele Tode werden noch umsonst gestorben werden, das Leid das dabei jedem einzelnen Tier widerfährt, das eigentlich jung und lebensfähig in die Zukunft blickt, interessiert am Ende niemanden wirklich.

Solange es Menschen gibt die glauben, dass Tiere keine Seele haben, fehlt jede Sensibilität und Achtung  im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen.

Von den Einen geliebt, von den Anderen wie lästiger Müll entsorgt, klafft die Schere des Verständnisses von Ethik und der Ehrfurcht vor dem Leben, das eigentlich in jedem Menschen vorhanden sein sollte, weit auseinander.

Und das, obwohl wir uns eigentlich gleichen  sollten – wir Menschen – oder wenigstens ähnliche Ansichten haben müssten, was der Wert eines Lebens betrifft.

Leben wir denn nicht auf der gleichen Welt, liegen unsere Länder denn nicht im selben Europa, das unsinniger Weise für die Einen der siebte Himmel und für die Anderen den Tod bedeutet ?!